Der gesamte Kulturbetrieb ist seit Monaten lahmgelegt. Die Perspektivlosigkeit ist frustrierend, für die Akteure und ihre Fans gleichermaßen. Die meisten Kultureinrichtungen sind geschlossen und wissen nicht, wann und unter welchen Umständen sie wieder öffnen können. Wir haben deshalb die erste Online-Location gestartet: KULTURSTREAM.SAARLAND. Wir machen die Saar-Kultur online verfügbar und damit von überall und zu jederzeit zugänglich.
EIN SPAZIERGANG DURCH DIE ZEIT Wir schreiben das Jahr 275/276 n. Chr. Die prasselnden Flammen erlöschen. Der Rauch verzieht sich, das aufgeregte Geschrei verebbt. Stille macht sich breit in Schwarzenacker. Grabesstille nach dem Überfall der Alemannen. Allmählich wird das Ausmaß sichtbar: Die unter Kaiser Augustus gegründete, quirlige Handelsstadt liegt in Schutt und Asche. Einige Häuser und Kellergewölbe haben den Ansturm überstanden. Und der Grundriss einer italisch-römischen Stadtplanung ist zu sehen. Bis heute. Obwohl in den Jahren nach der Zerstörung Schwarzenacker wieder besiedelt und aufgebaut wurde – der ehemalige Glanz und die überregionale Bedeutung als Handels- und Verwaltungszentrum war ein für allemal dahin. Die ursprünglich auf einer Fläche von 25-30 ha mit ca. 2.000 Einwohnern große Siedlung ist in Teilen als Freilichtmuseum wiederaufgebaut. Die freigelegten und teilweise rekonstruierten Gebäude, Häuserfassaden, Straßenzügen mit überdachten Gehsteigen und Abwasserkanälen vermitteln einen lebendigen Einblick in den Alltag einer gallorömischen Etappenstadt vor 2000 Jahren. Heute wie damals imposant: das „Haus des Augenarztes“ mit seiner vornehm wohnlichen Ausstattung sowie das Säulenkellerhaus, das seinen Namen dem großartigen Keller mit fünf Säulen verdankt. An der Straßenkreuzung bei „Capitolinus“ konnte man einkehren und eine Kleinigkeit essen oder trinken. Das frische Brot, das zum Essen gereicht wurde, stammte aus der heute rekonstruierten Bäckerei. Und gleich daneben bot die Herberge Handelsreisenden, Beamten, Handwerkern und Durchreisenden Logis und Unterkunft. Durch den Park mit seinem rekonstruierten gallorömischen Umgangstempel für den Gott Merkur gelangt der Zeitreisende zum barocken Edelhaus. In dem rosafarbenen Herrenhaus warten im zweiten Stock die Zeugen der Vergangenheit auf den Besucher von heute. Zahlreiche Fundstücke aus den Häusern und Werkstätten der römerzeitlichen Handwerker und Künstler sind hier ausgestellt und warten darauf, von einem phantasievollen Betrachter wieder zum Leben erweckt zu werden und ihm von ihrem Alltagsleben um die Zeit um Christi Geburt zu erzählen. Nur eine Etage tiefer, im Erdgeschoß, und man ist in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Etwa dreißig spätbarocke Gemälde haben als Dauerleihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen den Weg von München in ihre alte Heimat gefunden. Die Landschafts- und Tierbilder, die jetzt im Edelhaus ausgestellt sind, waren Auftragswerke für den Zweibrücker und Karlsberger Herzogshof. Während die Gemälde mit ihren teils idealen, teils annähernd lokalisierbaren Landschaften und ihren gemütvollen Tieridyllen ursprünglich einem handverlesenen Kreis vorbehalten waren, gestatten sie heute jedem, der sie betrachten will, einen Blick in die Welt des höfischen Barock. Über 2000 Jahre Geschichte auf einem kurzen Spaziergang durch die Zeit!
Keine Faasend, kein Schlossfest…aber um der kulturellen Tristesse, welche seit letztem Jahr herrscht etwas Abhilfe zu verschaffen, hat die Gemeinde Saarwellingen den „Saarwellinger Kultursommer“ ins Leben gerufen. Ab dem 02. Juli startet die Veranstaltungsreihe, welche acht Konzerte, immer freitags von 18 bis 20 Uhr, umfasst. Den Auftakt wird die Band „Langer Mütze“ machen, welche die Bewohner:innen aus ihren Vier Wänden in die Ortsmitte locken sollen.Mit diesen je zweistündigen Konzerten soll signalisiert werden, dass die Kultur sich nicht unterkriegen lässt und man die Hoffnung auf die hoffentlich bald „besseren“ Zeiten nicht aufgeben darf. Ab Juli kann man daher wöchentlich im Saarwellinger Rathaushof ins Wochenende starten, bevor es auf die „Piste“ geht. Die Besucher können sich auf bekannte Gesichter wie das „Chronatic Quartet“, Erik Maas, Kai Sonnhalters Band „SONNHALTER“, das Duo Franz Raab und Wolfgang Wehner und noch die ein oder andere Überraschung freuen.Die Teilnahme an den Konzerten ist, aufgrund der anhaltenden Situation, an ein paar Bedingungen geknüpft. So erfolgt am Zugang eine Eingangskontrolle, da die Besucherzahl begrenzt ist und damit die nötigen Abstände vor Ort eingehalten werden können. Natürlich gelten bei den Veranstaltungen die dann aktuell gültigen Corona-Regeln und für alle im Alter über 6 Jahren ist zudem der Zutritt nur vollständig geimpft, genesen oder mit einem tagesaktuellen Corona-Negativ-Test möglich. Das Tragen einer FFP2- oder OP-Maske ist abseits des Zuschauerplatzes verpflichtend und es wird darum gebeten, sich beim Konzertbesuch via luca- oder Corona-App zu registrieren, um eine Nachverfolgung zu gewährleisten.
Aufgrund der begrenzten Besucherzahl wird empfohlen, sich vorab für die Konzerte anzumelden:Tel.: 06838 9007-282 oder -128 oder per E-Mail: kultur(at)saarwellingen.de
EIN SPAZIERGANG DURCH DIE ZEIT Wir schreiben das Jahr 275/276 n. Chr. Die prasselnden Flammen erlöschen. Der Rauch verzieht sich, das aufgeregte Geschrei verebbt. Stille macht sich breit in Schwarzenacker. Grabesstille nach dem Überfall der Alemannen. Allmählich wird das Ausmaß sichtbar: Die unter Kaiser Augustus gegründete, quirlige Handelsstadt liegt in Schutt und Asche. Einige Häuser und Kellergewölbe haben den Ansturm überstanden. Und der Grundriss einer italisch-römischen Stadtplanung ist zu sehen. Bis heute. Obwohl in den Jahren nach der Zerstörung Schwarzenacker wieder besiedelt und aufgebaut wurde – der ehemalige Glanz und die überregionale Bedeutung als Handels- und Verwaltungszentrum war ein für allemal dahin. Die ursprünglich auf einer Fläche von 25-30 ha mit ca. 2.000 Einwohnern große Siedlung ist in Teilen als Freilichtmuseum wiederaufgebaut. Die freigelegten und teilweise rekonstruierten Gebäude, Häuserfassaden, Straßenzügen mit überdachten Gehsteigen und Abwasserkanälen vermitteln einen lebendigen Einblick in den Alltag einer gallorömischen Etappenstadt vor 2000 Jahren. Heute wie damals imposant: das „Haus des Augenarztes“ mit seiner vornehm wohnlichen Ausstattung sowie das Säulenkellerhaus, das seinen Namen dem großartigen Keller mit fünf Säulen verdankt. An der Straßenkreuzung bei „Capitolinus“ konnte man einkehren und eine Kleinigkeit essen oder trinken. Das frische Brot, das zum Essen gereicht wurde, stammte aus der heute rekonstruierten Bäckerei. Und gleich daneben bot die Herberge Handelsreisenden, Beamten, Handwerkern und Durchreisenden Logis und Unterkunft. Durch den Park mit seinem rekonstruierten gallorömischen Umgangstempel für den Gott Merkur gelangt der Zeitreisende zum barocken Edelhaus. In dem rosafarbenen Herrenhaus warten im zweiten Stock die Zeugen der Vergangenheit auf den Besucher von heute. Zahlreiche Fundstücke aus den Häusern und Werkstätten der römerzeitlichen Handwerker und Künstler sind hier ausgestellt und warten darauf, von einem phantasievollen Betrachter wieder zum Leben erweckt zu werden und ihm von ihrem Alltagsleben um die Zeit um Christi Geburt zu erzählen. Nur eine Etage tiefer, im Erdgeschoß, und man ist in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Etwa dreißig spätbarocke Gemälde haben als Dauerleihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen den Weg von München in ihre alte Heimat gefunden. Die Landschafts- und Tierbilder, die jetzt im Edelhaus ausgestellt sind, waren Auftragswerke für den Zweibrücker und Karlsberger Herzogshof. Während die Gemälde mit ihren teils idealen, teils annähernd lokalisierbaren Landschaften und ihren gemütvollen Tieridyllen ursprünglich einem handverlesenen Kreis vorbehalten waren, gestatten sie heute jedem, der sie betrachten will, einen Blick in die Welt des höfischen Barock. Über 2000 Jahre Geschichte auf einem kurzen Spaziergang durch die Zeit!
Den Karneval der Tiere, mit dem Untertitel Grande fantaisie zoologique, komponierte Camille Saint-Saëns im Januar 1886 - in nur wenigen Tagen! Aus Sorge um seinen Ruf entschied sich Saint-Saëns dann aber dafür, den Karneval der Tiere nicht zu veröffentlichen. So wurde der Karneval der Tiere erst posthum nach seinem Tod aufgeführt. Heute ist es das mit Abstand bekannteste Werk des Komponisten. Die vier Musiker des Chronatic Quartet spielen den Karneval der Tiere von C. Saint-Saëns – aber quasi „verkleidet“, denn die vier smarten Jungs des Chronatic Quartet spielen nicht nur in einer ganz ungewöhnlichen Besetzung mit Violine, Piano, Bass und Schlagzeug. Sie haben sich zur Aufgabe gemacht, das zu verbinden, was eigentlich erstmal so wirkt, als würde es nicht zusammenpassen – nämlich Rock mit Klassik. Dafür arrangieren sie die Stücke neu – klassisch, trotzdem rockig, unglaublich virtuos und einfach wahnsinnig spannend! Aber was wäre ein Karneval ohne Wein? Als besonderes Extra stellt die Hofkellerei Liechtenstein an diesem Abend drei Weine vor – Verkostung inklusive!